Auf den Spuren der Thraker: Die beeindruckenden Monumente in Bulgarien

Der heutige Balkan besteht aus den Ländern Rumänien, Bulgarien, Kosovo, Serbien, Nordgriechenland, Nordmazedonien und Moldau. In der Antike siedelte hier ein Volk, das sich die Thraker nannte, das besiedelte Land nannten sie Thrakien. Unter den indoeuropäischen Völkern waren Sie eines der Größten. Da die Thraker noch keine Schriftkultur hatten, bleiben uns nur wenige Schriftquellen von späteren Schreibern.

Die Geschichte der Thraker

Bereits Herodot, der antike Geschichtsschreiber, hat die Thraker in der beschrieben. Für ihn waren Sie eines der größten Völker nach den Indern auf der Erde. Die Griechen hatten allerdings eine andere Meinung, diese hielten von den Thraken nicht so viel und gingen davon aus, dass es sich eher um durstige Haudegen handelt, nun ja, wie ihr es vermutlich bereits aus anderen Geschichten kennt, gehen die Meinungen gerne auseinander.

Die Thraker wurden auch von den Griechen als die „alten“ angesehen, Geschichten über die Kultur Thrakiens gab es schon im 7. Jahrtausend vor Christus.

Die wichtigsten Personen Thrakiens

Spartacus und Orpheus sind die bekanntesten Thraker. Sie sind genau die zwei Pole, nämlich Kunst und Krieg, zwischen denen sich die Geschichte der rätselhaft untergegangenen Kultur abspielt. Orpheus war dabei der mythische Sänger, man sagt sich, dass dieser durch Musik Bäume, Steine oder Tiere zum Erweichen gebracht hat. Spartacus war dabei genau das Gegenteil. Er war ein furchtloser und bekannter Gladiator und wurde schlussendlich der Anführer eines Sklavenaufstandes gegen die Römer. Diese Legende wurde vielfach verfilmt und besungen, davon habt auch Ihr bestimmt schon den ein oder anderen Film gesehen.

Die Kultur

Die Thraker waren als gut organisierte und differenzierte Gesellschaft bekannt. Ich konnte herauslesen, dass es über den gesamten Zeitraum über 90 verschiedene Stämme gab, die von Königen und Stammesführern geführt wurden. Somit gab es nie nur das eine thrakische Reich, die politische Macht der Thraker war hierdurch etwas begrenzt.

Gehandelt haben die Thraker mit umliegenden Kulturen wie den Ägyptern, Persern, Griechen und den Skythen. So konnten sich die unterschiedlichen Kulturen gegenseitig zum Beispiel in Kunst und Religion austauschen.

Ich kann euch sagen, die thrakische Kunst hat eine Vielzahl an wunderschönen Schätzen hervorgebracht. In Varna gibt es ein archäologisches Museum, in dem Ihr euch einige davon anschauen könnt, auch in Sofia gibt es jede Menge zu sehen. Am bekanntesten sind dabei die Goldschätze, die in Grabhügeln in Rumänien und Bulgarien gefunden wurden.

Einer der ältesten gefundenen Schätze stammt aus dem fünften Jahrtausend vor Christus und wurde ganz in der Nähe von Weliko Tarnovo gefunden. In dem Grab waren unter anderem 44 Gegenstände aus Gold, der größte Teil war dabei Schmuck.

Die wichtigsten Monumente

Ganz typisch für Zentralbulgarien sind die Rosental Regionen nahe Kazanlak. Hier findet Ihr die Grabhügel, in denen die Stammesführer und Fürsten bestattet wurden. Um 1990 wurde eine Vielzahl an neuen Grabhügeln erforscht und entdeckt, die bis ins vierte Jahrtausend vor Christus reichen.

Auch heute noch könnt Ihr in der malerischen Landschaft viele Hügel erkennen, dabei sind nicht alle Grabhügel, es wurden unter anderem auch falsche Grabhügel geschaffen.

Das Bienenkorbgrab ist das bekannteste Grab in Kazanlak. Es wurde kunstvoll mit Decken- und Wandmalereien gestaltet. Entdeckt wurde das Grab im Jahre 1944, zu diesem Zeitraum war das Grab bereits ausgeraubt worden, sichergestellt konnten nur noch Knochen und wenige Gegenstände werden.

Die Wandmalereien im Grabraum waren dabei noch sehr gut erhalten, im Vorraum eher weniger. Es wird davon ausgegangen, dass im Vorraum unter anderem auch der Wagen und das Pferd bestattet wurden.

Die Grabkammer hatte dabei einen Durchmesser von etwa 2,60 Metern und eine Höhe von 3,20 Metern. In der Kuppel des Grabes fand man ein gut erhaltenes und sehr schönes Gemälde, das ein Herrscherpaar oder ein thrakisches Paar zeigen solle.

Das Paar reicht sich dabei bildlich zärtlich die Hände. Untergebene reichen Ihnen Beigaben wie einen Weinkrug, Obst und ein Schmuckkästchen. Auch die Pferde sind auf dem Gemälde sehr individuell gestaltet worden. Jedes Pferd sieht dabei anders aus, auch die Gesichtszüge der Menschen sind sehr filigran und individuell gezeichnet worden, was sehr beeindruckend ist.

Die Grabhügel Goljama Kosmatka

Dieses Grab wurde unversehrt im Jahre 2004 in der Nähe von Shipka gefunden. Es enthielt jede Menge Grabbeigaben wie zum Beispiel einen Bronzekopf, der den ziemlich alten Fürsten Seuthes den Dritten mit dichtem Bart darstellen soll.

Vergleicht Ihr dieses Grab nun mit der Kammer aus Kazanlak, wirkt sie eher unscheinbar und schmucklos. Das einzige optische Highlight, was ihr findet, ist die schwere Marmortür mit eingemeißelten Bildern von Helios, dem Gott der Sonne, und einem Gorgon, der eine furchtbare Gestalt mit Schlangenhaaren aus der griechischen Mythologie war.

Das habe ich zumindest häufiger gelesen. Gerade die unterschiedlichen Grabhügel finde ich dabei sehr interessant, da das eine sehr kunstvoll geschmückt und das andere wiederum sehr schlicht gehalten wurde.

Die archäologischen Funde aus Silber, Gold, Bronze, Ton, Alabaster und Leder deuten neben dem Bronzekopf darauf hin, dass in diesem Grab der thrakische Fürst Seuthes der dritte beerdigt wurde.

Die Grabhügel bei Shipka

In der Nähe der Stadt Shipka befindet sich ein 18 Meter hoher Grabhügel names Ostrusha. In diesem Grabhügel befinden sich dann 6 weitere Grabräume, somit ist der Ostrusha Hügel eines der größten Grabkomplexe die es gibt.

Dabei ist eine Grabkammer noch vollkommen unversehrt, im Inneren findet ihr zwei stabile Granitblöcke. Eines davon ist das Dach, das andere die Grabkammer. Zusammen kommt dabei ein gewaltiges Gewicht von 60 Tonnen zustande.

Die Decke enthält jede Menge kleine Nischen, die mit unterschiedlichen Malereien verziert sind. Dabei findet man verschiedene Szenen mit geometrischen Mustern, Pflanzenm Menschen und Jagdszenen.

Viele Zeichnungen sind durch Beschädigungen schwer zu erkennen, wiederum gibt es auch die ein oder andere Nische mit gut erhaltenden Bildern, wie zum Beispiel eine thrakische Frau mit roten Haaren

Auch hier finde ich es sehr erstaunlich, dass dieses Grab ganz anders ist wie andere im Rosental.

Auch heute noch gut besucht

Zu den besterhaltensten Werken in Bulgarien gehören die über 2300 Jahre alten Thrakengräber im Rosental. Hier könnt Ihr einen guten Eindruck in Bezug auf die thrakische Kultur erhalten, da die Deckenmalereien in den Grabkammern noch sehr gut erhalten sind. Dieses Grabmal wurde dadurch in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Viele Besucher kommen auch wegen der Rosen in dieses Gebiet, die Landschaft ist aber auch für die vielen thrakischen Grabhügel bekannt.